Der späte Start der Schweiz ins Eisenbahnzeitalter verglichen mit anderen Ländern ist vor allem der gesellschaftspolitischen Lage geschuldet. Es existiert noch kein Bundesstaat, geschweige denn eine Bundesverfassung, man lebt im Zeitalter des sogenannten Staatenbundes. Die Kantone regieren quasi autonom. Gesetzliche Grundlagen beispielsweise für Landenteignungen fehlen. Zu dieser Zeit gibt es in der Schweiz ca. 350 innerschweizerische Zollstationen, was für den Durchgangsverkehr wenig förderlich ist. Erste ernsthafte Bestrebungen für eine Eisenbahn entstehen in Zürich.
Die wichtigsten Handelsrouten sollen erschlossen werden: Basel–Zürich–Chur und eine Zweigbahn an den Bodensee.
Im Jahr 1838 wird die Basel-Zürcher-Eisenbahngesellschaft gegründet. Es folgen umfangreiche Planungen und Studien, bevor das Unternehmen vor allem aufgrund fehlender finanzieller Mittel bereits nach drei Jahren wieder liquidiert werden muss. Martin Escher-Hess, ein Zürcher Industrieller, erwirbt die gesamte Konkursmasse. Dieses Akten- und Plankonvolut bildet die Basis der ersten gesamthaft in der Schweiz liegenden Eisenbahnstrecke zwischen Zürich und Baden.